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Unsere Lebensweise begünstigt schlechten Schlaf

Alle paar Monate passiert es mir dann doch – ich schlafe wirklich schlecht. Normalerweise genieße ich einen wirklich guten Schlaf, doch ab und zu gibt es dann auch wieder so einen Nacht, in der ich nicht einschlafen kann und einige unruhige Stunden verbringe.

Luxusproblem, wenn man bedenkt, dass ich früher tagelang dazu neigte, einen schlechten Schlaf zu haben und unruhige Nächte zu verbringen. Meist waren es Sorgen oder Ängste, die mir im Kopf herumschwirrten und die ich dann auch nicht so einfach beiseite schieben konnte.
Die Nächte waren eine Qual, denn das andauernde Grübeln und hin und her wälzen war nur noch nervig und strapazierte meine Nerven immer weiter.

Vielen anderen Menschen geht es ganz ähnlich, wenn die beruflichen oder persönlichen Belastungen des Alltags nicht mehr aus dem Kopf zu gehen scheinen, sich die Grübelgedanken schon vor dem zu Schlafen einstellen und uns durch die Nacht begleiten.

Unsere Lebensweise begünstigt die Zunahme von Stress

Die heutige Zeit bedingt viele der modernen Schlafprobleme. Geht man in der Geschichte einmal vor die immer schneller voranschreitende Urbanisierung zurück, gab es damals weniger Verkehr und Lichtverschmutzung in allen Regionen der Welt.1 Darüber hinaus leben heutzutage mehr und mehr Menschen auf immer engerem Raum, so dass Stress, Lärm und Helligkeit bei Nacht zu einer Zunahme von schlechtem Schlaf geführt haben.

Neben diesen Problemen, welche der Wandel der Zeit mit sich brachte, hat sich auch unsere Lebensweise verändert. Bewegungsmangel und eine unausgewogene Ernährung haben negative Folgen auf unseren Organismus. Leistungs- und Zeitdruck führen zu erhöhtem Stress und weniger Entspannung, so dass wir oftmals das Gefühl haben, ständig auf Hochtouren zu sein und gar nicht mehr abschalten zu können.

Einige negative Verhaltensweisen, welche mir früher einen schlechten Schlaf bescherten, habe ich über die Zeit in meinem Leben identifiziert und immer weiter zurück gefahren. Darunter fällt insbesondere der Genuss von aufputschenden Nahrungsmitteln, wie Kaffee, Cola und Mate. Diese habe ich häufig mehrmals am Tag getrunken und zudem auch noch am Nachmittag oder Abend. Der in diesen Getränken vorhandene Zucker und das Koffein wirken wie ein Energieschub, der meinen Körper daran hinderte, am Abend langsam müde und entspannt zu werden. Daher die Regel – nach 14 Uhr keine aufputschenden Getränke mehr zu sich zu nehmen.

Obwohl ich ab und zu auch mal gerne ein wenig Schummele.

Die Zeit läuft gegen dich

Neben den bereits erwähnten externen Einflüssen, welche negative Einflüsse auf unsere Lebensweise haben, hat sich auch das persönliche Schlafverhalten verändert. In früheren Zeiten war mit Einbruch der Nacht das zu Bett gehen fester Bestandteil des Tagesablaufs. Man lies den Tag allmählich und ohne Hektik ausklingen.
Heutzutage versuchen wir unseren Schlaf mit immer neuen Ideen zu optimieren und soweit zu verringern, damit uns gefühlt mehr vom Tage übrig bleibt. Dabei vergessen wir oft, dass der Schlaf unserem Körper gut tut und unsere Leistungsfähigkeit erhält. Wenn wir uns selbst den Schlaf rauben, nehmen wir unserem Körper und Gehirn die Zeit, um uns gesund und leistungsfähig zu halten – wir schaden uns selbst.

Darüber hinaus ist der Schlaf und dabei insbesondere der Tiefschlaf (mehr dazu im Thema Schlafphasen) in den ersten Stunden der Nacht ein wichtiger Bestandteil für die Regulierung unseres Stressspiegels im Körper. Das ausgeschüttete Melatonin ist der Gegenspieler des Cortisols (Stresshormon), so dass dieses im Laufe der Nacht abnimmt und sich der Stresslevel im Körper wieder absenkt. Ohne diesen Vorgang würden wir auf Dauer in einem erhöhten Anspannungszustand verweilen und wiederum schlechter Schlafen – ein Teufelskreis.

Auch das Gehirn benötigt den Schlaf, so dass es sich wieder neu sortieren, unwichtige Dinge vergessen und unsere Leistungsfähigkeit in Bezug auf Lernen und Kreativität aufrecht erhalten kann.

Schlafhygiene ist der erste Schritt

Erste Schritte, um dem schlechten Schlaf zu entkommen und sich selbst wieder mit ausreichendem und effizientem Schlaf zu belohnen ist das Verständnis für den Schlaf. Wir müssen lernen, unseren Körper schon während des Tages dabei zu unterstützen (Innere Uhr und Zeitgeber), sich auf den Abend und dem damit verbundenen Nachtschlaf einzustellen.

Auch das Wissen über schlafhygienische Faktoren wie das Lüften vor dem zu Bett gehen, die richtige Raumtemperatur, eine angenehme Luftfeuchtigkeit, die Wahl des richtigen Bettgestells, einer passenden Matratze und gutem Bettzeug, können unseren Schlaf positiv unterstützen.

Wissen ist der Schlüssel für den Erfolg.

Höre auf dein Innerstes

Letztendlich sollten wir aber auch mehr auf uns selbst hören, wenn sich unser Körper meldet und uns versucht Zeichen zu geben. Das können Kopfschmerzen, leichter Schwindel, Ermüdung oder Gereiztheit sein. Alles Anzeichen, dass wir nicht im Reinen mit uns selbst sind und eventuell auch an zu wenig Schlaf leiden. Hören wir auf ihn und schalten einen Gang zurück – er wird es uns danken.

Schlaf schenkt uns Zeit – wer ausgeschlafen und erholt ist, kann das Leben mehr genießen und den Herausforderungen des Alltags mit mehr Energie und Enthusiasmus begegnen.

  1. “Über guten und schlechten Schlaf”, Ingo Fietze, 2015, S. 177