Lärm hat mich schon immer gestört. Auch wenn ich selber ein nicht gerade leiser Mensch bin, mag ich Lärm keineswegs. Wenn ich dann noch zusätzlich während der Nacht durch Lärm wach gehalten werden, bin ich vollauf genervt. Da legt man sich ins Bett und möchte einfach nur Schlafen und dann geht es los. Die Kehrmaschine fährt gemächlich an deinem Fenster vorbei, feiernde Menschen kommen von der Party nach Hause (als Familienmensch kenne ich nur noch Kindergeburtstagsparties :)) und die Alarmanlagen diverser Autos scheinen während der Nacht gut zu tun zu haben.
Und ich liege wach im Bett.
Lärm ist ein Schlafkiller
Lärm ist neben Licht oder extremen Klimabedingungen ein für viele Menschen weit verbreiteter Schlafkiller. Werden wir während der Nacht durch Lärm belästigt, führt das zu Stress, der unseren Biorhythmus richtig auf Touren bringt – und uns im schlechtesten Fall nicht Schlafen lässt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Lärmpegel unter 30 Dezibel unbedenklich. Liegt der Lärm über 40 Dezibel, kann dies schon Schlafstörungen verursachen und die Qualität unseres Schlafes erheblich mindern. Ist der Lärmpegel sogar über 55 Dezibel, kann dies mitunter sogar gesundheitsschädigend auf unseren Organismus wirken.
Wie können wir das verhindern?
Lärmreduzierung anstreben
Um einen möglichst gesunden und ausreichenden Schlaf zu bekommen, sollte der Lärmpegel daher unter 40 Dezibel liegen (ein sprechender Mensch hat ca. 50 Dezibel und eine Hauptverkehrsstraße ca. 60 Dezibel). Dadurch kann sich unser Gehirn auch während der Nacht seine verdiente Auszeit nehmen und muss nicht ständig versuchen, die wichtigen von den weniger wichtigen Tönen herauszufiltern. Dies ist z.B. der Fall wenn wir wach werden, wenn das Kind im Nachbarzimmer nach uns ruft.
Dabei gibt es aber auch Tücken. Wenn wir nun Abends versuchen zu Flüstern, um den Lärmpegel möglichst niedrig zu halten, muss unser Gehirn noch mehr leisten. Es versucht dann nämlich ständig gerade noch zu verstehen, was gesagt worden ist und strengt sich dafür umso mehr an. Diesen Fehler macht man z.B. wenn man den Fernseher zu leise dreht, so dass sich das Gehirn dann noch stärker auf die gesagten Inhalte konzentrieren muss.
Viel fruchtbarer ist es, wenn man sich als sensibler Schläfer die ruhigste Schlafstätte in der Wohnung/Haus sucht und diese als Schlafzimmer einrichtet. Wenn möglich ein Zimmer wählen, welches zum Garten oder auf den Hinterhof zeigt. Falls die Umgebungsgeräusche der anderen Familienmitglieder einen dennoch weiter stören, sollte man sich ein Zimmer wählen, welches möglichst weit von diesen entfernt ist (wenn dies möglich ist).
Wird man durch das Schnarchen des Partner während der Nacht gestört, spricht auch nichts dagegen, sich in ein anderes Zimmer zurückzuziehen. Der Schlaf geht vor.
Auch im Alltag umdenken
Damit wir nicht nur während der Nacht versuchen die Lärmquellen abzustellen und so gut wie möglich aus unserem Schlafzimmer zu verbannen, ist es auch schon während des Tages möglich, vorbeugend für den Abend zu agieren.
Versuchen wir doch einfach in unserem Alltag generell ruhiger, gelassener und entspannter zu werden. Dadurch spricht man häufig auch leiser und wird besser verstanden – und die leiseren Töne schonen unsere Nerven.
Auf der Arbeit kann man zudem versuchen, sich einen Arbeitsplatz einzurichten, der ein wenig isoliert und ruhiger liegt. Das lässt unseren Stresspegel während des Tages nicht so ansteigen und wir können unsere Tätigkeiten mit mehr Konzentration und Gelassenheit ausführen. Wenn möglich sollten sensible Schläfer dann auch Großraumbüros meiden, da diese durch den ständig vorhandenen Lärmpegel äußerst belastend für den Organismus sind.
Und für den Abend können diverse Entspannungstechniken (z.B. Progressive Muskelentspannung) oder Meditation wahre Wunder bewirken.