Früher, ja früher, da bin ich mit weniger Schlaf gut klar gekommen. Irgendwie war das auch teilweise nie ein Thema, mit dem ich mich beschäftigt habe, denn es war ja auch kein Problem. Durchgemachte Nacht, wenig Schlaf – alles kein Problem, wird einfach nachgeholt.
Auch eine Änderung des Schlafverhaltens habe ich mit der Zeit gut verkraftet. Als Schüler war ich Frühaufsteher. Während des Studiums war es ein Mix aus Früh- und Spätaufsteher. Als ich dann meine erste berufliche Stelle antrat, bin ich eher spät zur Arbeit gegangen. Und dann kam das Vatersein – Frühaufsteher per Definition!
Doch mit dem Alter nehmen die Schlafprobleme meistens zu und unser Körper kann den Schlafmangel immer weniger gut verkraften. Wir ermüden schneller, benötigen mehr Zeit für die Regeneration und Abweichungen von unserer Routine machen sich stärker bemerkbar.
Woran liegt das?
Störungen des Biorhythmus
Je älter wir werden, desto empfindlicher reagiert unser gesamter Organismus auf Störungen. Dadurch wird unser Biorhythmus gestört und kommt aus dem Gleichgewicht.
Damit wir dieser Entwicklung entgegen steuern, können wir die folgenden Dinge beachten:
- Verstärkt auf die eigene Innere Uhr hören und den Tagesablauf danach planen.
- Die drei Zeitgeber der Inneren Uhr gezielt in den Alltag einbauen.
Dabei ist zu beachten, dass diese Umstellungen Zeit benötigen und insbesondere mit dem Alter auch länger dauern.
Die Kraft der Jugend
Um das noch einmal zu beleuchten und das Verständnis dafür zu stärken. In unserer Jugend schlafen wir meistens besser und tiefer als im Alter. Die Schlafdauer und die Schlafgewohnheiten prägen sich erst mit der Zeit aus. Daher kommt es in jungen Jahren noch zu einigen Verschiebungen, die meist um das 21. Lebensjahr abgeschlossen sind. Danach bleiben die Schlafgewohnheiten annähernd unverändert.1
Dennoch verändert sich im Alter z.B. die Art des Schlafes und die Dauer der einzelnen Schlafphasen. Die Tiefschlafphasen werden kürzer und auch die Menge an Schlaf kann leicht abnehmen.
Jedes Alter hat seine Probleme
Man sollte aber keine Angst vor dem Schlaf im Alter haben. In jeder Lebensphase und jedem Alter kann es vorkommen, dass wir mal besser und mal schlechter schlafen. Dann ist es an uns herauszubekommen, welche Gründe zu einem schlechteren Schlaf geführt haben und diese aktiv anzugehen.
- Junge Menschen leiden oftmals unter Stress und Konflikten, welche ihren Schlaf beeinflussen.
- Bei ältere Menschen können körperliche Probleme und Krankheiten eine Ursache für einen veränderten Schlaf sein.
- Mit dem Alter verändert sich bei vielen auch ihre Aktivität. Oftmals lebt man ruhiger und weniger körperlich aktiv.
- Ein ausführlicher Mittagsschlaf kann den Nachtschlaf negativ beeinflussen. Besser eine Siesta von maximal 30 Minuten halten.
Wir müssen mit der Zeit gehen und auf unseren Körper hören. Was braucht er, was können wir für ihn tun und welchen Einflüssen sind wir ausgeliefert. Wenn wir mehr darüber nachdenken und uns damit auseinandersetzen, können wir unseren Schlaf in jeder Lebensphase positiv beeinflussen.