Meditation ist eines der schönsten Erlebnisse, das man sich selber schenken kann. Klingt erst einmal sehr weit hergeholt. Ich selbst habe mit der Meditation vor einigen Jahren begonnen, als ich mich selbst intensiv mit der buddhistischen Lehre auseinander gesetzt habe. Es hat mich nun nicht zu einem Buddhisten gemacht, aber dennoch sehr beeinflusst und mein Denken und meine Ansichten über das Leben und das Miteinander stark verändert.
Was hat es mich gelehrt?
Es ist ein Prozess und dieser braucht Zeit. Zeit, die man sich selber geben muss.
Meditation schafft Ausgleich
Was bedeutet Meditation? Es ist ein sein im Hier und Jetzt, ohne dieses zu bewerten. Mit dem Ziel, seine innere Ruhe und Mitte zu finden oder wiederherzustellen. Sie ermöglicht uns, mehr über uns selbst herauszufinden und uns besser zu verstehen.
Um es anders auszudrücken könnte man auch sagen, dass man seine eigene innere Mitte sucht und von dieser ausgehend die Zusammenhänge im Kleinen und im Großen besser zu verstehen versucht.
Dies kann man erreichen, indem man sich selbst als ein Zentrum von vielen sieht. Diese stehen miteinander in Interaktion, beeinflussen sich und üben so Wechselwirkungen aufeinander aus. Wir alle Leben auf diesem Planeten und alles was wir tun, oder auch nicht tun, beeinflusst unser und andere Leben.
Darüber hinaus verhilft uns die Meditation, all die alltäglichen Dinge wieder bewusster wahrzunehmen. Oftmals laufen wir nur noch mechanisch durch den Tag und nehmen kaum noch wahr, was neben uns passiert und wie die Dinge wirklich sind. Wir sind auf Autopilot und unsere internen Filter arbeiten auf Hochtouren.
Das ist einerseits praktisch, da wir sonst durch die Fülle der Informationen und Reize, die über den Tag auf uns einwirken, heillos überfordert wären. Andererseits filtern wir auch viele Dinge und Erfahrungen, die uns einen Mehrwert in unserem Leben bringen können. Wir werden wie eine leblose Hülle, die immer weniger auf seine Umwelt reagiert.
Was meine ich damit?
Nehmen wir einmal die alltäglichen Dinge wie Essen oder die Begegnung mit anderen Menschen. Unsere Nahrungsaufnahme beschleunigt sich immer mehr. Man nimmt schnell was zwischendurch zu sich, um ja nicht allzu viel Zeit zu verlieren. Wenn wir anderen Personen begegnen, sind die Gespräche oberflächlich oder wir schenken ihnen nur wenig Aufmerksamkeit, um bloß nicht eine wichtige Meldung auf unserem Smartphone zu verpassen.
Es ist ein schleichender Prozess, der uns mit der Zeit immer weiter abstumpfen lässt.
Dem Alltäglichen mehr Aufmerksamkeit widmen
Eine Übung innerhalb der Meditationstechniken ist der Tagesrückblick. Diesen kann man rückwärtsgerichtet (vom Abend zum Morgen) oder vorwärtsgerichtet (vom Morgen zum Abend) durchführen, indem man sich die erlebten Momente in den Geist zurückholt und diese nacheinander durchgeht.
Gerade am Anfang, wenn man mit dem Meditieren beginnt, stellt man dabei oftmals fest, wie wenig man vom Tag wirklich in Erinnerung hat. Die Momente flogen so dahin, ohne dass man ihnen die Aufmerksamkeit geschenkt hat, die sie verdient gehabt hätten. Dadurch sind sie nur eine flüchtige Erinnerung, welche schwer greifbar ist. Man ist in seinem Alltag gefangen.
Um das zu ändern, sollte man jeder Sekunde, jedem Moment, jeder Begegnung und jeder Handlung mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Diese sind alle einzigartig und in dem Moment, in dem sie passieren auch schon wieder vergangen.
Vergessen wir nie – jeder Augenblick ist ein Teil unseres Lebens, der uns prägt und uns zu dem werden lässt, der wir sind.
Warum Meditation? – Proaktives Handeln!
Meditation kann uns dabei helfen, uns selbst zu helfen.
Wie ist das zu verstehen?
Wenn wir uns in unserem Alltag verloren haben und nur noch rein mechanisch durch den Tag kommen, ist es schwer, genügend Abstand zu gewinnen, um die Dinge klar und unbewertet zu betrachten. Wir können uns aus dieser Situation nicht selbst befreien, wenn uns nicht von außen geholfen wird.
Man kann dies gut mit dem Stranden auf einer einsamen Insel vergleichen. Alleine können sie die Insel nicht verlassen, wenn ihnen keine rettenden Personen von außen zur Hilfe kommen. Manchmal muss man sich auf andere verlassen und hoffen, dass sie einem zur Seite stehen.
Dies ist nun aber nicht sehr befriedigend, wenn man selber eine Lösung finden möchte und nicht erst darauf warten will, dass andere einem helfen. Dann wollen wir selber in Aktion (Proaktives Handeln) treten und genügend Abstand gewinnen, um uns aus der Situation zu befreien. Um das zu erreichen, müssen wir Klarheit erlangen und genügend Abstand zu den Wirren des Alltags gewinnen.
Dabei kann uns Meditation helfen.
Indem wir uns die Zeit für eine Meditation nehmen, können wir aus unserer Lethargie ausbrechen und ein klareres Verständnis und Sichtweise erlangen.
Und das ist gar nicht so schwer.
Routine ist der Schlüssel
Eine Meditation von 15 Minuten kann schon ausreichen sein, um einen positiven Effekt auf uns zu haben. Aber noch viel wichtiger als die Länge ist die Regelmäßigkeit, mit der man Meditieren sollte. Regelmäßiges Meditieren ist der Schlüssel zum Erfolg und wenn wir daraus eine Routine machen, wird es uns mit der Zeit ins Blut übergehen und ein natürlicher Teil unseres Lebens sein.
Also, nehmen sie sich die Zeit. Es ist wirklich wichtig, dass man sich die Zeit für die Meditation nimmt, egal wo man ist oder ob der Tag gerade nicht so verlaufen ist, wie man es sich vorgestellt hat. Diese Routine ist eine Investition in uns selbst.
Eine Investition in sich selbst
Wenn wir regelmäßig Meditieren, dann wird es mit der Zeit unseren Willen zusätzlich stärken. Insbesondere dann, wenn wir die Meditation entgegen jedweder Widerstände oder Einflüsse dennoch beibehalten. Wir bleiben dran und sehen es als natürlichen Teil unseres Lebens.
Die Meditation hilft dabei, uns selbst zu helfen. Wir arbeiten an unserem Leben, um dieses positiv zu beeinflussen und in die gewünschte Richtung zu lenken.
Man könnte auch sagen, dass die Meditation und das Lernen im Allgemeinen eine Investition in uns selbst sind – und daraus wachsen wir.
Wie können wir mit der Meditation beginnen
Zuerst einmal sollte man sich selbst nicht unter Druck setzen oder irgendwelche Erwartungen aufbauen. Meditation soll uns zu einer zwanglosen und ruhigen Konzentration führen, die uns auf den Weg zu unserer eigenen Mitte voranschreiten lässt.
Daher können wir uns für den Anfang zum Beispiel mit unserem eigenen Körper beschäftigen. Die Atmung wieder spüren, sie ganz gezielt ruhig und langsam ausführen und den gesamten Vorgang des Ein- und Ausatmens in jedem Schritt bewusst erleben.
Dadurch können wir loslassen und uns rein auf das Atmen einlassen, ohne weitere Einflüsse auf uns zu sehr zu beachten.
Ein Tipp dazu. Oftmals glaubt man, dass man dabei absolute Stille benötigt und keinerlei Unterbrechung oder Ablenkung auftreten darf. Das bedeutet aber auch, dass wir uns darauf konzentrieren, dass uns ja nichts aus unserer Meditation herausholt. So gelangen wir nicht in einen entspannten Zustand. Besser ist es, abschweifende Gedanken oder eintretende Ablenkungen einfach zuzulassen, ohne sie zu bewerten. Sie kommen und wir lassen sie wieder gehen und bleiben in unserer Meditation versunken.
Ein erste einfacher Anfang in die Meditation
Es gibt diverse Methoden, die man erlernen kann, um Meditation auszuführen. Eine erste einfache Vorgehensweise könnte wie folgt aussehen:
- Suchen sie sich einen ruhigen Ort.
- Setzen sie sich gerade und hin. Nehmen sie das Sitzen bewusst wahr und versuchen sie dabei zu entspannen.
- Atmen sie langsam ein und aus.
- Langsam einatmen für z.B. 4 Sekunden, 3 Sekunden die Luft halten und dann wieder langsam ausatmen für z.B. 4 Sekunden. (Ich brauche meist länger in allen Schritten.)
- Unsere Gedanken und unseren Geist lassen wir zur Ruhe kommen.
- Auch wenn wir einmal abschweifen, in Tagträume verfallen oder unruhig werden, bleiben wir geduldig. Akzeptieren wir das, was geschieht und machen weiter.
Wiederholen wir diese Routine, werden wir mit der Zeit immer geübter. Es fällt uns leichter in einen entspannten Zustand zu gelangen und diesen aufrecht zu erhalten. Auch stören uns anfängliche Geräusche immer weniger, wir überhören sie einfach und bleiben in unserem meditativen Zustand.
In unserem Alltag werden wir auch viele positive Aspekte verspüren. Wir werden gelassener sein, Einflüsse und Ärgernisse werden uns weniger stören und nicht mehr so leicht aus der Fassung bringen. Wir haben mehr Kontrolle über unsere Emotionen und können uns in diversen Situationen besser und länger konzentrieren.
Meditation ist ein Weg, unser Leben zu verbessern und uns physisch und mental stärker werden zu lassen.
Am Abend kann Meditation uns helfen, unseren Körper und Geist herunterzufahren und in einen entspannten und ruhigen Zustand zu gelangen. Dadurch fällt uns das Einschlafen leichter und wir können einen gesunden und erholsamen Schlaf erlangen.