Also, ich war mal eine Lerche, dann mutierte ich zur Eule und jetzt bin ich definitiv wieder eine Lerche – und nicht verrückt.
Mit den Begriffen Lerchen und Eulen unterscheidet man zwei Gruppen von Schlaftypen. Die Lerchen sind eher Morgenmenschen, welche früh zu Bett gehen und am Morgen weniger Probleme mit dem Aufstehen haben. Eulen hingegen sind Abendmenschen, die noch bis spät in die Nacht aktiv sein können, aber am Morgen nur schwer aus dem Bett zu kriegen sind.
Und wenn sie mich fragen, gibt es Menschen, die am Abend früh müde sind und am Morgen dennoch nicht aus dem Bett kommen – Lerche und Eule in einem.
Morgenmensch – Die Lerche
In meinen jungen Jahren war ich schon immer recht früh wach und sofort aktiv. Es machte mir nichts aus, morgens früh aufzustehen, die Augen aufzumachen und sofort aus dem Bett zu springen.
Die Morgenmenschen, oder auch Lerchen genannt, kommen morgens generell gut aus dem Bett und können zwischen 8 bis 12 Uhr erstmalig ihre volle Leistung abrufen.
Gegen Mittag und frühen Nachmittag werden sie müde, um dann zwischen 18 bis 21 ein erneutes Leistungshoch zu verzeichnen. Daher kommen sie in der normalen Arbeitswelt gut zurecht, welche hauptsächlich zwischen “9 to 5” stattfindet.
Nach dem zweiten Leistungshoch werden die Lerchen dann auch schnell müde, so dass ein zu Bett gehen zwischen 22-24 Uhr häufig die Regel ist. Das ist wiederum vorteilhaft, da sie so die Wirkung des Melatonin nutzen und aus den vorstehenden Schlafphasen eine optimale Regeneration erhalten.
Durch diesen Biorhythmus ist es für Lerchen häufig ratsam, am Morgen eher kreative und komplizierte Aufgaben zu erledigen und am Nachmittag auf Routineaufgaben zu schwenken. Dadurch können sie ihre eigene Energie am Besten für die bevorstehenden Arbeiten einsetzen.
Negativ wirkt sich Schichtarbeit auf diesen Schlaftyp aus, da deren Arbeitszeiten gegen ihre Innere Uhr getaktet sind.
Abendmensch – Die Eule
Während meines Studiums bin ich dann einige Jahre zur Eule mutiert. Ich konnte nachts immer gut arbeiten und morgens auch mal länger schlafen. Dieser Rhythmus ist dann aber nach dem Studium mit Eintritt in das Berufsleben wieder verloren gegangen – und dem morgendlichen Wecken des Nachwuchses.
Die Abendmenschen, oder auch Eulen genannt, werden erst am späten Vormittag fit, haben morgens wenig Hunger und Probleme aus dem Bett zu kommen. Am frühen Nachmittag haben sie dann auch ein Leistungstief, um dann ab 16 Uhr wieder aktiver zu werden.
Aus diesem Biorhythmus ergibt es sich im Gegensatz zu den Lerchen, dass am Vormittag Routineaufgaben erledigt und die kreativen und komplizierten Aufgaben eher am Nachmittag angegangen werden sollten.
Ebenfalls im Gegensatz zu den Lerchen, ist Schichtarbeit weniger ein Problem für die Eulen, da sie sich eher mit den unüblichen Arbeitszeiten arrangieren können.
Essen nach dem eigenen Rhythmus
Die Lerchen sollten zwischen 18-19 zu Abend essen, wenn sie wenigstens 2 Stunden vor dem zu Bett gehen, mit dem letzten Mahl abgeschlossen haben wollen.
Bei den Eulen wird sich dieser Zeitpunkt häufig nach hinten verschieben.
Generell sollte man aber wie bei vielen Dingen im Leben auch auf den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse hören. Niemandem ist geholfen, wenn er hungrig zu Bett geht.
Auf die Innere Uhr hören
Egal ob Lerche oder Eule – hören sie auf ihre Innere Uhr. Es ist keinem geholfen, wenn sie sich zu sehr verbiegen, nur um bestimmte Zeiten einzuhalten. Dennoch kann es hilfreich sein, den eigenen Schlaftyp zu kennen und die Vorteile für sich daraus zu ziehen.
Lerchen sollten daher darauf achten, mit dem normalen Erdentag zu gehen. Ihre Innere Uhr stellt sich nur schwer gegen die Sonne ein. Sie leben einen 24 Stunden Rhythmus.
Die Eulen kommen eher auf einen 26 Stunden Rhythmus. Die Körpertemperatur sinkt am Abend später als bei den Lerchen, wodurch sie auch später müde werden und ihren Tiefpunkt (der Körpertemperatur) deutlich nach 3 Uhr nachts haben. Damit sie im 24 Stunden Rhythmus leben können, brauchen sie starke Taktgeber und eine beständige Struktur, welche sie in ihren Alltag einbauen.